Heiliger Niklaus von Flüe (1417-1487)

Zu Lebzeiten galt Niklaus von Flüe als Friedensstifter und Heiliger. Aus der ganzen Welt kamen Menschen in den Ranft, um seinen Rat einzuholen. Nach seiner Heiligsprechung im Jahr 1947 gewann sein Kult weiter an Bedeutung. «Der Name Jesus sei dein Gruß. Wir wünschen Ihnen viel Gutes und der Heilige Geist möge Ihr endgültiger Lohn sein». So grüßt uns Bruder Klaus. Bruder Klaus ist eine universelle Figur, er war Bauer, Vater, Politiker, Richter, Berater, Vermittler, Einsiedler, Visionär, Mystiker, Seelenarzt, Friedensstifter und Retter der Schweiz.

Der Schweizer Dichter Heinrich Federer schrieb 1921: «Bruder Klaus war zu groß, um nur ein Schweizer zu sein. Er gehört der ganzen Welt.» Dennoch gibt es Menschen, die an der Berufung von Bruder Klaus Anstoß nehmen, die weder seine Distanz zu seiner Familie (seine Frau und zehn Kinder, fünf Mädchen und fünf Jungen) noch sein wundersames Fasten (zwanzig Jahre Einsiedlerleben im Ranft ohne Essen und Trinken) verstehen. Zu seinen Kritikern sagte Bruder Klaus: «Weiß Gott.»

Bruder Klaus verlässt seine Familie Im Alter von 50 Jahren verlässt er seine Familie und lebt zwanzig Jahre lang als Einsiedler im Ranft. Er starb im Alter von 70 Jahren, wie der heilige Charbel. Es wird oft vergessen, dass der Einsiedler vom Ranft viel kämpfen und leiden musste, bevor er seinen Weg fand und sich so radikal engagierte. Vor allem vergessen wir die große Unterstützung, die er von seiner Frau Dorothea erhielt. Sie war es, die ihn von seinen Pflichten als Ehemann und Vater befreite und ihn segnete, bevor er ging. Bruder Klaus wird sagen, dass der Segen seiner Frau eine große Gnade in seinem Leben war. Papst Johannes Paul II. nannte sie bei seinem Besuch in Flüeli-Ranft «Heilige Dorothea». «Demjenigen, der sich ihm mit Respekt nähert», wird Bruder Klaus vertraut. Er wird sein Freund. Wir treffen ihn dort, wo er lebte, wenn wir zum Ranft hinuntergehen oder sein Grab besuchen. Heute gibt er uns das Geschenk seiner Weisheit und seines Friedens. Er kann unser Begleiter auf dem Weg werden, wenn wir ihm vertrauen.

Einige Weisheiten von St. Niklaus von Flüe:

• Wenn ich Demut und Glauben habe, kann ich nichts falsch machen.
• In jedem Laib Brot ist die Gnade des Allmächtigen verborgen.
• Ich rate Ihnen, diese Angelegenheit wohlwollend zu behandeln,
  denn eine gute Sache führt zur nächsten.
• Lasst den Namen Jesu euer Gruß sein.
• Rühme dich nie des Guten, das in dir ist.
• Friede ist immer in Gott, denn Gott ist Friede.